Rettet die Mur

Coop MDD

Seit mehr als 10 Jahren arbeiten Österreich, Slowenien, Kroatien, Ungarn und Serbien am Schutz des frei fließenden Flusskorridors von Mur, Drau und Donau.
Ein weltweit einzigartiger 5-Länder-Biosphärenpark soll entstehen, dessen Kern- und Pufferzonen durch bestehende Regionalparks, Nationalparks und Natura 2000 Gebiete geschützt sind.

Durch coopMDD fanden sich die Institutionen, die für das Management dieser Schutzgebiete zuständig sind, in einem Projektteam zusammen und bereiteten das zukünftig koordinierte Naturraummanagement vor.

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Die Zusammenarbeit ist von großer Bedeutung, denn die in den Augebieten und am Fluss lebenden Tiere und Pflanzen und auch der Fluss selbst halten sich nicht an Staatsgrenzen. Natürliche Lebensräume wie Auwälder und Fischlaichgebiete erstrecken sich über den gesamten 5-Länder-Biosphärenpark.
Auch Flussmanagement wirkt sich über die Grenzen hinweg aus – sowohl stromauf- oder abwärts als auch am gegenüberliegenden Flussufer.
Jegliche Schutzbemühungen und Revitalisierungsmaßnahmen sind daher weit effektiver, wenn sie grenzüberschreitend und harmonisiert erfolgen.

Workshop coopMDD 20170926
Workshop coopMDD 20170926

Projektziele

Der Herausforderung, dass der Schutz und die Erhaltung dieser einzigartigen Flusslandschaft in allen fünf Ländern koordiniert und harmonisiert erfolgen, nahm sich das Interreg Projekt coopMDD an: Um für das zukünftige Management des gemeinsamen Biosphärenparks vorbereitet zu sein, waren Schutzgebietsverwaltungen aus allen Ländern Teil des coop MDD Teams.  Eine gemeinsame Basis zu Flussmanagement, Waldbewirtschaftung, Landwirtschaft, Jagd, Fischerei und Tourismus wurde geschaffen.

Im Zuge des coop MDD Projektes erarbeitete des Projektteam   Managementrichtlinien. Diese defnieren  eine gemeinsame Vision, gemeinsame Ziele und gemeinsame Prinzipien für die Weiterentwicklung der natürlichen Dynamik und der nachhaltigen Nutzung im Flusskorridor.

Im TBR MDD sollen die Flüsse ihren Lauf selbst wählen dürfen und dynamische Prozesse Priorität haben - im Einklang mit Hochwasserschutzmaßnahmen und naturnaher, nachhaltiger  Bewirtschaftung.

Diese Richtlinien sind ein erster wichtiger Schritt in Richtung eines harmonisierten Schutzgebietsmanagements. Wenngleich nicht alle Maßnahmen sofort umgesetzt werden können, konnte das Projekt ein strategisches und konkretes Planungsdokument für die kommenden Jahre hervorbringen. Bei nationalen Anpassungen von Richtlinien, Gesetzen oder Managementplänen sowie der Entwicklung von Folgeprojekten wollen sich die beteiligten Institutionen an den gemeinsam erstellten Managementrichtlinien orientieren.  

Kids Thaya , © by WWF
Kids Thaya , © by WWF

Um die lokale Bevölkerung mit ins Boot zu holen, ist ein Netzwerk aus Rivers’cools entstanden. Das Konzept für diese Outdoor-Lernzentren wurde von den Projektpartnern gemeinsam erstellt.
Der Wert des „Amazonas Europas“ soll den Menschen vor Ort sowie BesucherInnen verdeutlicht und die Akzeptanz der Bevölkerung für den geplanten TBR MDD gestärkt werden. Dabei wurden länderübergreifend gemeinsame Elemente in allen River Schools umgesetzt, aber auch lokale Besonderheiten verdeutlicht und dargestellt, wie z.B. gefährdete Arten oder Das Leben am Grenzfluss. Alle Rivers’cools wurden zudem in Kooperation mit Schulen oder Kindergärten eingerichtet.

Ein gemeinsamer Aktionsplan soll die Umsetzung der Managementrichtlinien und River Schools in allen 5 Ländern unterstützen. Lokale Aktionspläne wurden in enger Kooperation mit ansässigen Interessensvertretern erstellt. Diese beschäftigen sich mit je einem konkreten Projekt in den Bereichen Einbindung der Stakeholder für den Schutz des TBR MDD, Planung von konkreten Revitalisierungsmaßnahmen, sowie Entwicklung von Umweltbildungsmaßnahmen.

Finanzierung

Das Projekt coop MDD wurde ko-finanziert durch die Europäische Union innerhalb des Danube Transnational Programmes mit einem Gesamtbudget von 2,15 Millionen Euro, aufgeteilt auf 11 Projektpartner. Der WWF Österreich als Lead Partner koordinierte das Gesamtprojekt.
Die Laufzeit des Projektes betrug 2,5 Jahre: Jänner 2017 bis Juni 2019

Projektpartner

Im gesamten Projektgebiet waren 11 volle Projektpartner aus den 5 Ländern beteiligt. 12 assoziierte, strategische Partner komplettierten das Team. Die Partner repräsentieren einen Mix aus unterschiedlichen Organisationen um einerseits das Management zu harmonisieren und andererseits den Dialog mit den unterschiedlichsten Stakeholdern sicherzustellen.

coopMDD group
coopMDD group

Projektpartner

  • Umweltverband WWF Österreich
  • Amt der Steiermärkischen Landesregierung, A13 Umwelt und Raumordnung, Referat Naturschutz
  • Institute of the Republic of Slovenia for Nature Conservation
  • Municipality Velika Polana
  • Public Institution for Nature Protection of Virovitica-Podravina County
  • Public Institution for Nature Protection of Osijek-Baranja County
  • Public Institution for Management of Protected Natural Areas in the Koprivnica Križevci County
  • Balaton-felvidéki National Park Directorate
  • Vojvodina Šume Public Institution
  • Institute for Nature Conservation of Vojvodina Province
  • WWF Adria - Association for the protection of nature and conservation of biological diversity


Assoziierte Partner:

  • Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, Abteilung I/8, Nationalparks, Natur- und Artenschutz, Österreich
  • DANUBEPARKS – Danube River Network of Protected Areas
  • Ministry of the Environment and Spatial Planning, Environment Directorate, Slovenia
  • Medjimurska Priroda – Public Institution for Nature Protection
  • Public Institution for Management of Protected Natural Areas in Varaždin County
  • Public Institution Nature Park Kopački Rit
  • The City of Sombor
  • UNESCO Regional Bureau for Science and Culture in Europe
  • International Commission for the Protection of the Danube River
  • EuroNatur Foundation
  • Duna-Dráva National Park Directorate
  • Österreichisches MAB-Nationalkomitee an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften